Progressive Partnerschaftsvertrag Framework (PPF): Anwendung im Zuge der Integrierten Projektabwicklung (IPA)
Mit System zu mehr Kooperation im Bauwesen.
Komplexe Infrastrukturprojekte sind zunehmend von Kosten- und Terminüberschreitungen sowie Konflikten zwischen Projektbeteiligten geprägt. Klassische Vertragsmodelle können die Risiken moderner Großprojekte kaum abbilden.
Das neue White Paper „Progressiver Partnerschaftsvertrag Framework (PPF)“, entwickelt von der RiskConsult GmbH in Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München, stellt einen strukturierten Ansatz für die Entwicklung, Initiierung und Umsetzung partnerschaftlicher Projektabwicklungsmodelle vor – insbesondere im Rahmen der Integrierten Projektabwicklung (IPA).
Im Mittelpunkt steht ein praxisorientierter, moderierter Prozess, der individuell auf jedes Projekt zugeschnitten wird. Das Framework ist ergebnisoffen: Für jedes komplexe Bauvorhaben entsteht ein Projektabwicklungsmodell – unabhängig davon, ob das Projekt konventionell, als IPA oder in anderer Form umgesetzt wird.
Ein Projektabwicklungsmodell (PAM) beschreibt, wie ein Bauprojekt organisiert, gesteuert und umgesetzt wird. Es basiert auf methodischen Grundsätzen und bündelt eine Auswahl an Bausteinen, die passgenau auf die Projekteigenschaften abgestimmt werden. Das PAM bildet zugleich die Grundlage für einen passenden Vertrag.
Das PPF folgt einem klaren, vierstufigen Vorgehen:
1️⃣ Aufbau eines methodischen Fundaments
2️⃣ Auswahl projektspezifischer Bausteine
3️⃣ Entwicklung eines Projektabwicklungsmodells
4️⃣ Ableitung oder Validierung des Vertrags
Mit diesem Vorgehen werden Klarheit, Transparenz, Verbindlichkeit und Spielregeln für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit geschaffen. So wird der IPA-Leitsatz „Best for Project“ in der Praxis tatsächlich wirksam. Das Framework wurde bereits in mehreren Infrastrukturprojekten eingesetzt.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Sander P., Dipl.-Ing. Dr. Spiegl M. und M.Sc. Stangl B. September 2025